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Dr Spuck Interview Averbis

EconSight ist ein im besten Schweizer Sinn unabhängiges und neutrales Beratungsunternehmen der neuen Generation. Dr. Jochen Spuck, Chief Technology Officer (CTO) bei EconSight in Basel, hat für die Bertelsmann Stiftung eine wissenschaftliche Analyse zum Thema „WELTKLASSEPATENTE IN ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN“ erstellt, in welcher der Patent Monitor von Averbis zur Anwendung kommt.

(Lesen Sie den ganzen Artikel hier, zur Methodik ab Seite 66)

Die Bertelsmann Stiftung gehört zu den einflussreichsten Denkfabriken in Deutschland. „Die Bertelsmann Stiftung ist ein Ort, an dem wir ohne parteipolitische Grenzen in die Zukunft schauen und Impulse für Veränderungen erarbeiten.“ Reinhard Mohn, Stifter

Herr Dr. Spuck, die meisten Patentanalysen verwenden zur Eingruppierung der Inhalte entweder sehr breite Technologiefelder oder sehr spezifische Patentklassen. EconSight wählt deshalb mit der Entwicklung von spezifischen Technologiedefinitionen einen Mittelweg aus beiden Konzepten, um die technologischen Aktivitäten von Unternehmen, Forschungsinstitutionen, Regionen und Ländern bestmöglich zu erfassen. Sie setzen dazu eine KI-basierte Anwendung ein, unseren Patent Monitor. Können Sie uns erläutern, warum Sie sich für Averbis entschieden haben?

Zum einen weil wir bereits seit einigen Jahren sehr positive Erfahrungen mit den Ergebnissen bei Industriekunden machen konnten, die deutlich über das hinausgehen, was man am Markt mit Cluster-Engines oder anderen automatischen Kategorisierungshilfen erreicht. Zum anderen, da Averbis ein kompetenter und „naher“ Lieferant ist, mit dem man unkompliziert nach Lösungen streben kann, und nicht über Probleme diskutiert.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung im Bereich der weltweiten Patentverwaltung?

Einerseits die Masse, da die Anzahl Patentanmeldungen immer mehr steigt und gleichzeitig immer mehr in anderen Sprachen als Englisch vorliegt, insbesondere Chinesisch und Koreanisch. Andererseits in der Dynamik der Technologien, ausgelöst durch die Digitalisierung. Die klassische Klassierung ist oft zu komplex und zu langsam, was es schwer macht, sinnvolle, thematische Strukturen in die Patentlandschaft zu bringen. Und ohne diese bleibt die Patentwelt den Nicht-Experten verschlossen.

Welche Potenziale sehen Sie künftig im KI-Bereich, um die verschiedenen Fragestellungen eines Patentanalysten mit Softwarelösungen zu unterstützen?

Wir nennen es adaptive Klassierung oder Kategorisierung, also eine schnell an Bedarf angepasste Kategorisierung, ist unser Ansicht die ideale Lösung für Patentanalysten. Dies muss auf verschiedenen Ebenen ablaufen, also große Themen, Beispiel „Robotik“, und genauso gut funktionieren wie auf einer FTO Ebene, Beispiel „linksdrehende Gewindeschraube für Kniegelenke“. Zudem wird die KI immer mehr dazu eingesetzt, die Sprachbarrieren endgültig zu überwinden. Einen wirklichen Mehrwert wird die KI dann bieten, wenn sie technische Ähnlichkeit in Patentschriften großflächig analysieren kann, um disruptive Technologieentwicklungen sichtbar zu machen.

 

Wie sieht die Welt im Bereich Patente Ihrer Meinung nach in 10 Jahren aus? Wo geht die Entwicklung hin?

Automatische Suche nach dem Stand der Technik, KI-Neuheitsrecherchen und teilautomatisierte FTOs werden die Landschaft der Patentrecherche und Ämterrecherchen völlig umkrempeln. KIs übernehmen nicht nur die Suche, sondern auch die Erfindungen selbst. Es werden KIs eingesetzt, um die Trendentwicklungen früher sichtbar zu machen, und Vorhersagemöglichkeiten werden untersucht. Patentqualitätskennzahlen werden verfügbar sein, die neben oder statt Zitierungen die inhaltlichen Ähnlichkeiten als Basis haben, und Patente werden zu anerkannten Indikatoren für Entwicklung und Engagement von Firmen, zum Beispiel im Klima- und Umweltbereich (auf Basis von KI gestützten Kategorisierungen). Darüber hinaus wird sich der Einsatz der KI von den Patenten zur wissenschaftlichen Literatur hin entwickeln und die Möglichkeiten der Suche deutlich erweitern.

 

Ganz herzlichen Dank für dieses informative Gespräch und Ihre wertvolle Zeit, Herr Dr. Spuck.

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